Bildungsfestival „Chance & Choice“: GIP diskutiert über Kinderspiele und Besonderheiten der Casino
Das Bildungsfestival „Chance & Choice“, das im Mai 2025 in Frankfurt am Main stattfand, brachte Experten aus den Bereichen frühkindliche Bildung, Spielpädagogik und digitaler Spielentwicklung zusammen. Besonders auffällig war die Beteiligung der Organisation GIP – Generationen in Partnerschaft, die gemeinsam mit Wissenschaftlern und Branchenvertretern das Spannungsfeld zwischen Kinderspiel und Glücksspiel untersuchte. Der Fokus lag dabei nicht auf moralischer Verurteilung, sondern auf dem Potenzial von Spielmechaniken aus der Welt der Casinos für die Entwicklung pädagogischer Modelle.
Spielmechaniken aus dem Casino in der kindlichen Entwicklung
Im Zentrum vieler Diskussionen stand die Frage, inwiefern Spielprinzipien aus der Casino-Welt – wie Zufall, Belohnungssysteme oder variable Verstärkungen – in pädagogischen Kontexten sinnvoll adaptiert werden können. Bereits 2022 veröffentlichte das Institut für Spielpädagogik in Hannover eine Studie, die belegte, dass 67 % der Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren besonders motiviert auf dynamische Belohnungssysteme reagieren.
Bereits im frühen Kindesalter zeigen Kinder Begeisterung für Zufallsentscheidungen und Belohnungen. Anhand von Spielen wie den Levelup Casinospiele lässt sich nachvollziehen, wie unterschiedliche Spielmechaniken – etwa Rotationssysteme, Punktevergabe oder visuelle Rückmeldungen – wirken und warum sie bestimmte emotionale Reaktionen auslösen. Dieses Wissen ist für Pädagogen und Spielentwickler gleichermaßen relevant, wenn es darum geht, Lernspiele motivierend zu gestalten.
Statistische Einblicke: Was pädagogische Forschung von Casino-Games lernen kann
Während des Festivals präsentierte GIP gemeinsam mit dem Institut für Digitale Bildung eine Umfrage unter 1.200 Fachkräften aus Kindergärten in Nordrhein-Westfalen. 78 % der Befragten bestätigten, dass Elemente wie Sammelmarken, Glücksrad oder Überraschungskarten regelmäßig in ihrer pädagogischen Arbeit zum Einsatz kommen – oft inspiriert von Spielprinzipien aus der Erwachsenenunterhaltung.
Die Diskussion über Ethik spielte dennoch eine zentrale Rolle. „Nicht jedes Spielsystem passt in den Bildungsbereich“, betonte Prof. Dr. Markus Lenhart vom Deutschen Zentrum für Spielpädagogik. „Aber wir können nicht ignorieren, dass viele Casino-Mechanismen auf tief verankerte kognitive Reize abzielen, die auch in Lernprozessen eine Rolle spielen.“
Gemeinsamkeiten in Design und Motivation: Casino-Gestaltung als Inspiration
In Workshops analysierten Teilnehmer die Gestaltung von Casino-Oberflächen, insbesondere Interface-Designs von Online-Plattformen. Die klare Strukturierung, visuelle Anreize und unmittelbares Feedback gelten als Best Practices, von denen Lern-Apps für Kinder profitieren könnten.
Ein besonders beeindruckender Vortrag kam von Julia Keller (GIP), die darstellte, wie das Design einer farblich codierten Punkteanzeige – inspiriert von Spielautomaten – Kindern half, ihre täglichen Aufgaben und Fortschritte zu visualisieren. In einer Pilotgruppe von 22 Kindern sank die Zahl der vergessenen Aufgaben in zwei Wochen um 43 %.
Generationenübergreifende Perspektive: Glücksspiel als Kulturgut?
Ein weiteres Themenfeld war die kulturelle Dimension von Spielen. Glücksspiel existiert seit Jahrhunderten und hat, laut Historiker Dr. Jan Uhlmann (Universität Wien), stets soziale Funktionen erfüllt. Im generationenübergreifenden Dialog, für den GIP seit Jahren steht, kann das Erzählen über „alte Spiele“, darunter auch Glücksspiele, ein verbindendes Element zwischen Kindern, Eltern und Großeltern sein.
So berichtete eine Projektgruppe aus Düsseldorf über das Format „Erzähl mir dein Spiel“, bei dem Senior:innen aus ihrer Jugend erzählten – teils über Kartenspiele mit Einsatz, teils über Würfelspiele – und Kinder die Regeln kreativ neu interpretierten. Die Ergebnisse zeigten, dass historisch gewachsene Spielarten ein hohes Potenzial für interkulturelle und intergenerationelle Bildungsformate bieten.